A -) Hintergruende

SIC!
Aus : Ueber Cultural Studies, Die Autoritaet des Intellektuellen, Mode und ueber Module des Theoriesamplings. Dick Hebdige befragt von Christian Hoeller Kunstforum Bd. 135




Sample:
Dick Hebdige-)
Die neue Anthropologie geht davon aus, dass Waren und Tausch universell sind. Kultur ist in dieser Hinsicht nichts anderes als Warentausch, und es gibt kein Ausserhalb des kapitalistischen Weltmarktes, insbesondere seit 1989. Aborigines-Kunst wird in New Yorker Galerien verkauft, zumindest wurde sie das waehrend des Kunst-Booms. Wir stecken alle bis zum Hals im Wasser, in Waren und Zeichen. Besser man nimmt das als gegeben an und versucht, sich von innen her durchzuarbeiten. Die Frage ist wie man Souveraenitaet bzw. kulturelle Autonomie bewahren kann und immer noch von einem Ort aus an dieses globale System angeschlossen bleibt. Und diese Frage betrifft Hausbesetzer in Kreuzberg genauso wie Aborigines, die ihre eigenen Fernsehkanaele gestalten wollen.
Die grosse Verschiebung der letzten Jahre bestand darin zu verstehen, dass wir nur einige unter vielen sind. Das muessen auch die Galerien und nationalen Museen zur Kenntnis nehmen. Globalisierung bedeutet zum eienen Effektvitaetssteigerung, mit der der Kapitalismus das Lokale transformiert, zum andern aber auch die Entdeckung, das wir nicht alle auf die gleiche Weise zu den gleichen Rythmen tanzen. Das die Differenzen nicht bloss in einem synchronen Raum-einem globalen Dorf- bestehen, sondern tatsaechlich auch raeumlich sind.