Birgit Kempker:
Songtexte MAMAWARTEN
Such Misses are you
Mutter im süssen Wasser
Mutter im Seerosentraum
Mutter im wüsten Körper
verlassen, ungenossen von dem
für den die Tür aufsteht
heimlich, leise, weit
himmelschreiend weit aufsteht
für den die Mutter brach liegt
im Schlick, im Moorbeet, in Ungestalt
bald mein Herz, mein Herz,
bald bald
klapp klapp
das Herz, der Mund, die Augen
klapp klapp
die Brust, der Bauch, all die Trauben
klapp klapp
die Süsse und die Bitterkeit im Mund
die Knospe vom Fingerwerk wund
klapp
die Beine, die Knie, die Fersen
die Algen, die Spinnen, die Schlingen
die Karpfen, die Frettchen, die dringen
all die diversen klapp klapp
die Mühle am Grab meiner Möse
wie ist mir die Liebe so böse
wie schneidet die Schere es ab
klipp klapp
ab die Pracht
ach ich warte die Nacht
nächtlicher Anruf wo bist du
gurruh gurruh
Mama, geschmückt, gepudert
gezeichnet bist du, doch er kommt
nicht, dein Guruh
Er kommt und er sticht und
besticht dich
beseech
besieg mich Liebe
sei in meinem Leib
wie auch ich in dir bin
und sie schreibt
mit Tinte am Abgrund
auf ihren Mund
bleib
bleib
bleib
Und wann? Immer
Immer sagt sie dazu und ihm sagt sie
nie mehr Gurruh
Immer, Mama wartet immer
dieses Frauenzimmer
weil es einmal war
weil es einmal wahr war
und süss in Mamas Raum
Gold aus dem Rüssel
Nektar der Traum
Elefantenbaum
Sweet mother keeps still waiting
in the loneliness of her heart
so
big, bigger sorrow
becomes her most beloved part
Hungerzellen
far far far hungry and apart
this is my mothers art
if only she knew who she is
this waiting desiring Miss
such longing and mourning, preparing
such wonderful hairs, such
slippy jelly herring
she holds in her hands
but, it depends
is this my fathers manhood
is this the thing
Right in my mothers hand
that should
be put in mothers bushy wood
and ring and ring and ringt
he happy bells of heaven
paradise
or is this just
a herring, not good for my mother
and their mothers before
or
Und jetzt zu den Müttern
Zu den Steinen
muss ich
durch die Krokodile
durch den Rücken
deinen, meinen
den ich uns umschwirre
mit den Händen, deinen
meinen, Äste, Finger
Beeren, Kuppen durch die Bilder
Liebeswelten, die sich uns entflechten
Freiheit und Gehorsam sagst du, auch
wenn ich gefesselt bin, gehörst du mir, auf mir und über mir
brechen, ausbrechen, entwirren Echsen, Chamäleon,
Orchideen, verwechseln
fliessen, golden aus dir, schwirren
aus den Knorpelarchiven, Knusperhäuschen
bösen Wäldern mich dir entgegendrechseln
aus den Beinen, den gebundenen Pfosten,
Schimmelflechten, dreckig
ausschlagenden Backen, den Flecken
Zu dem Gold
muss ich durch die Hölle
diese Rachenhöhle alter Tiere
durch die Schmerzen geh natürlich
durch die Nieren, alle diese
lendennahen Türen ? lebensweiten
knarrenden Scharniere, Scharmützel, vermaledeiten
Sackgassen, Tretmühlen, vermählen
Hamster und Sisyphus, Räder und Steine
und Berge, omnipotenten Zwerge
zu den alten Zähnen grosse Mütter
zum Gift in den Ecken der Münder der Nattern
unter das Wasser muss ich
zu den Steinen
ich Fledermaus, ich Riesenvogelvieh
flehen, flattern
als sei die Angst zwei Flügel
und trüge mich unter die Unken
noch drunter unter die brombeerbetrunkenen Funken
der unteren drunten, gleichzeitig atme ich oben
steige
als ob im Himmel droben
erst recht die Steine wohnten
Firmament ist Wort für Grenze
doch es gibt sie nicht
es gibt Transmitter
Trancemütter
Übersetzer, Styxexperten, liebende
Verkörperungen, ihre Behälter
Zu der Mitte muss ich durch das Schwert, das
Schwere, das entzweischlägt mitten durch den
Körper, der verzweifelt, wenn er
nicht gehalten ist, geladen
stromlos, durch den der Strom nicht
fliesst, der entzweigeschlagen ist
wenn und wie er sich vermisst
das Vermissen misst die ellenlange
Elendsstrecke zwischen Himmel/Hölle
lang, und zerreisst und vergisst
dass dies der Körper ist, den er
vermisst, Totenholz, durch
die Steine fliesst das Gold unhold
wenn du das Gold bist wie in harten
Zeiten Stein
wenn er dich holt
Stay metal
glänz silbern
silbern glänzt, hell und
natternprisengiftig
zungenvibrationenschnell und du dich
vom Acker machst
vom Blutgrund
wenn es wieder Steine schlägt
denn durch den Schlag
schlägt sich die Welt
schlängelt, züngelt sich
in dir
unbestellt
wer das aushält
das helle Zelt
Burning question in my chest.
Hi
milk me, make me I
don't let me cry
whiten my fire inside
hold me tight
and if I might
ask you please this
How can the bad breast
sit quietly next to the good breast
this burning question in my chest
if there is, outside, or ever was, any breast in request
Hi
hold me tight
and if I might
ask you please this
How can I possibly be a good person
me, with a bad mother
in me and outside of me: thee
please, how can this be:
the blood in the snow
where I grow
Oh
Hi
hold me tight
and if I might
ask you please this
If you mistrust mothers
how can you trust all the others
Mister W.H. Gass
is waiting for the answer ,
since he is born
burns this quest his chest
How can you mistrust your mother
if you dont have another
how can you trust your father
if he mistrusts his mother.
how can you have others
if you mistrust mothers
How can you keep on talking
and mistrusting
without milk in the beginning
you shall not be baby
your just are not, honey
Oh
Hi
hold me tight
left and right
if I might
ask you please this
How can honey replace the milk
how can language replace the father
how can the father sleep quietly
next to the breast of the mother
with his tender mighty
how can we drink milk with honey
without longing for heaven
how can we reach heaven
if we mistrust cherries
how can we trust cherries
if they are filled with stones
How can we trust stones
if they become trees
if we put them into earth
and water them and beneath
the waterlilies
How can we trust earth
if it swallows us in the end
but does not open
if we feel ashamed
How can we trust words
if one swallow does not make a summer
how can we trust us
if we just blow from ashes to ashes
how can we trust trees
if they are called ashes
and their arms branches
what means this
How can we be called
by our name without feeling shame
How can we open the mouth
if the mouth remembers black milk
and how powerful is this sad breast
blackening the baby with one single drop
How can we be
without the sentence: You are
where is the will that loves us
where is the hill that comforts us
where is the bee that stings us
how can the bee sting
if it dies after
and how can
we ask
if we mistrust words?
How can wie mistrust words
if we speak with cows and birds
how can I speak if I can not
to whom howls and how the holy honey
and the eternal water when cherries and bees replace us
O Rilke I hate you
O Rilke I hate you
as much as I can
I kill you each night
while I wait for my man
he, who made me love him
in order to leave me, he
who left me in order to teach me, he
in order to be me, me, steeped in, deep in
the sorrow and loneliness of the world
he knows nothing about me, but is me
right in the middle I am in, I am he,
in the hell of your smell
I am lost in the lust
you laugh: such pretty pain
is just dust, oh shame, and you
Master Rilke, you told him, my man
fucking Rilke
you Rainer Maria
with your tricky poem
in the name of Jesus
Maria Magdalen,
in the name of the masters
who take women like mars dust
to send them in longing and crying
these love denying monsters
who love womens disasters
und wars das?
oh Rilke, I hate you, you told all these men
as only a fucking
double name
non fucking love asketic, love-asshole
love-escaper, a love-overwhelmer
love anti-hero, an artist, a writer, fantastic sublimater
a womeneater and Schlangenfrassbereiter
heroic angel of shame
can do it
I hate you Rilke,
and suck your bad blood
out of each man
that you and your kind
never again
can write such bloody stuff
this killing pain
bloody Maria, Rainer, Rilke,
three of them
get out of my vein
Ich hasse dich, O Rilke
Ich hasse dich O Rilke
so viel ich nur kann
und warte dabei
die ganze harte Nacht
auf meinen Mann
er, der mich so sehr dazu brachte
so sehr und nur ihn zu lieben,
er, der mich liebte
so sehr, nur um mich zu verlassen
nur, um mich das eine zu lehren, so sehr
und nur um ich zu sein, steiget er, ein in mich
in die Sorgen und Verlorenheiten, er, der
weiss nichts von mir und ist alles in mir
und ich in mir bin er
und so sehr forlost, geliefert
im Wald, der Lust, deinem Atem
du kicherst, ich soll mich schämen
so liebestoll zu benehmen,
menschlicher Leibeskram und du
Meister Rilke, sagst ihm dann,
meinem Mann
dazu
mit deinen Poemen
in Jesus Namen und in denen
von Marie, Magdalen
im Namen der Meister,
die Damen
in Liebesdelirien katapultieren
selbst dabei krachen, kapitulieren
nichts und niemand verlieren
beim Fragmentieren
Nur so ein Doppelnamen
nur so ein Poet wie du
Liebesasket, Antiliebesheld, Liebesüberwinder
nur so ein Künstler, Dichter, fantastischer auserlesner
Sublimator Womaneater, Schlangenkundiger heldischer
Schamengel nur solche eine here holde blutleere süsse
übersensible überfliessende Natur wie du, kann das tun,
verliebt ins Verlieren, soviel Schmerzen spendieren
Nur ich aber saug dir das Blut
aus den zauberischen Knochen
aus jedem
der das Verlieren versucht
den Damen anzutrainieren
geh mir aus den Venen, Rilke
ich will nicht mehr weinen.
Fuck the guru
Fuck the guru, mama
I' m your nasty child
Je vous cost ten years
my birth, ten years
ten years, to repair
says the guru
and five for the defloration dazu
that is gracious, guru, no
shame on you guru, so
right in your stubborn ears, mama
right through your thickend tears, mama
Fuck the guru,mama
fuck the pain
fuck my father, mama
or I get insane
lick the semen, mama
let them go, the tears, the ten and ten and ten
and ten, because of four, these years
and touch the clit, mama
the guru says: this clit, my love,
is much too precious, to be touched, but fuck
don' t let him in,
and if he is
I know he is
first beg him friendly to go out
but if he stays
I know he stays, just pull him out
Raus mit ihm dem Guru, Mama
iss sie auf, die ganze Angst
bis sie platzt
die Blume, Mama, die du bist
liebe den, der in dir ist, mach Platz
dem Vater, Mama, der jetzt kommt
jetzt komme ich- dein Kind
Schnauze Guru
sag mal, wozu
komm ich dazu auf die Erde
wenn du dazu, wie ich werde
Schmerz sagst, Möse, Wunde, böser Stich
Papa mama aua messer ego ich
die Welt, sagt Guru, hält dich auf
es gibt sie nicht
geh zu Gotts
sie tötet dich
sei in der Welt, Mama
ich suche dich,
wie soll ich kommen wenn du nicht
hier bist, unter mir
den Sternen, Laternen
wenn du nicht geboren bist
Schnauze, Guru
Welt ist Idee, sagst du
Idee tötet Mensch.
Mensch ist Wirklichkeit
und die Wirklichkeit, Guru -
Grausamkeit, sagst du, Guru, dazu
Sex ist Grausamkeit
befasse dich in der Liebe mit des Liebsten Körper nicht
Samen, Mama, Teich und Rose
ekelhafte Mystikchose
ja, wir wissen nichts
das Schönste in der Welt, das ist, wenn ist, was ist und wir
tun nichts nicht reiben, nicht treiben nicht küssen, atmen
Himmelswillen, lass den Guru Guru sein
führ den Vater ein ins Geborensein
oder widerrufe mich
dann kannst du zum Guru gehen
und ich in den Sternen stehen
pull it , Mama
pull it out, spit this spirit
this lost in the woods, this lost in the wounds
this lost in the womens wounds, lost in the lust
blow the guru out of your nose
open the eyes, eat up your pain
eat up your mothers pain
your fathers pain
your gurus pain
this is your pain
dont ever fuck the guru mama
or you get insane
Wer Sex hat, weiss nicht wer er ist
sagt der Guru,
lass die Klitoris, lass den Schwanz in Ruh
fühle alles und tu nichts dazu
denn wozu, sagt der Guru
willst du Liebe machen wenn du Liebe bist
spanne keinen Wagen an
der entspannt von selber rollt und ist: ; gold
und fliesst
fasse keine Wange an, die so glüht und kocht, wenn du sie
fasst Kohle schiesst
wer was will ist schwach
wenn es wem von selbst kommt ist es gut
In Gottes Obhut
wer den Steifen lässt
lässt Liebe in den Steiss
und wäscht ihn den Flugmotor
komm vor
Den Mösenschmerz zugeben
kostet das ganze Leben
Entjungferung kostet dich, sagt der Guru
5 Jahre zur Wiederherstellung
und ich dich zehn
und ich sag dazu
der Guru muss den Leib zugeben
das dauert das ganze Leben
der Guru ist Idee
der Guru tut weh
der Guru ist nicht
der Guru hat vier Holländerinnen
durch die er spricht
Lieber Euklid
Ich möchte mich ganz einfach
in irgend jemands Arme schmeissen
und zerreissen
und vergessen
und besonders dich
und es soll irgend jemand sein
nicht du
und dann will ich, dass mir Euklid
das mit dem Raum erklärt,
wie das geht
das einer wie du so sehr in mir steht
wie es um das Stehen steht
hat mir Celan in seinen Briefen erklärt
an dich, ein anderes dich
nicht an mich, Celan, bitte, Euklid,
ich fass es in mir nicht
dass einer in mir steht
im Innenraum, von der Mitte bis zum Saum
Glied für Glied
der mich von sich fern hält täglich
und wie das überhaupt geht
die ich auftauche, in ihm
und keinen Tag nicht, sag mir
nicht, wie das Fernhalten geht
sag mir nicht, wie einer, der in mir steht
in mir selbst, was ich bin, mich wegbringt von sich,
sag mir einfach, Euklid, wie da der Raum nicht bricht
Und jetzt zu den Steinen
Zu den Müttern muss ich durch die Steine, hart
ist es, die Mutter, die ich meine, muss ich füttern
ich, die Mutter mit den Steinen
die sie, mir, wie nicht mal Schweinen, Hades
hartes Brot mit Schimmel damals durch den Hals gab sie mir
fette Steine jetzt bin ich ungefüttert, Kiesel im Mund von dir
du Beckett, Ponge, der Vater ich Lust am ganzen
Körper, Lust the german angst verpasst bleiben Aprikose,
Steine, Seife
Durch die Brüche geht die Brücke durch den Steinbruch
Augen, durch Orange, press den Pass
Nelken, Beine, die ich meine, fallen Steine
durch Hosen, lotrecht
Beine welken
fall ich ein through blood and mud to the green feelings
beyond, death is gain the german passage again
Und alle Pferde rasen zu dir
iss niemals Orangen bei Vollmond: Saburo Teshigawara:
ich tanze die Seele meines Nachbarn
die Mutter
versteht kein Englisch
deshalb sprech ich
In some cosmic operation
some translation
some somnambulist station
some sweet cooperation
mit Geistern
with ghosts
von gestern
so fresh, flash me
dead bones
Wenn ich weine, singt im Radio eine
stones in my bed, stones in my eyes
are these extraterrestrial spys
was ich weiss, ist was sie sang, als sie mich bekam
I am your mother and you are the stone
I am not happy and you will be born
evil go home
du Mutterkorn, sackheiliges Feuer
der Mutterkornkranken
der Berg, selbst, Mama
die Zunge Pfingsten, ich seh dich
grün wie deine Ziegentrance
in der bin ich zuhause
Die Stute eilt unter der Erde
sie ist ihr Himmel
nichts ist aus den Fugen, es ist in Ordnung,
mein ganzer Stein schrie erlöst
My Baby Misery Tiff
O lick the seaman baby, touch the cliff
your daddy will come, sweet baby, surely
some day, may be, your daddy is just
surrounding, my sweety, his very last riff
O sleep sweet, O darling, O daddy, O baby
O may be, he is coming so soonly and playing
(maiday maiday)
on the ocean, on his fabulous famous ship
with all the sailors for all their waiting mothers
and mistresses and wifes and children
and others this lullabysong
on their sailsmen guitars
do you hear the riff?
O sleep sweet, my Baby Misery Tiff
Ich bin Napoleon
Ich bin Napoleon, der Liebe, ein Elba, mein Magen tut weh
des Leibes, ein verlassener Gott, ein Kalb, deshalb fliesst
sie mir, wo bleibt es, durch die Finger, das Gold, diese
Liebesdinger, wo ich liebe, hält es niemand aus, Schlange
mein Haus: iss sie auf, weil: die Liebe ist nichts gegen
Macht gegen sie, hei: tandaradei, mein Zauber ist frei, es
rollt mein Ei, mein Leben ist hie niemand ist mehr dabei,
und wär ich ein Liebesgenie
Ich bin leerer Gott, ich heisse Marie, ich bin Liebesgenie
meine Wand ist Elefant, Strom mein Land, mein Rücken tut
weh mein Pech ist mein Schnee, mein Gold ist all hie
holdes, mein Herz, blitzt, mein Herr schliesst mich aus, hier Strategie:
iss mich auf, sagt sie, sie legt dem Elefant die Schlange auf, das macht
den Weg, den Rücken lang, die Wand ist immer mehr Marie, es gibt niemand
mehr, der die Liebe kann. Ich bin St. Helena, fern ist hier
niemand irgendwie Afrika, Bann, Tod ist die Ordnung und
daran ewig immer dein Liebesgenie sicher, mein Mann tut
mir weh und sticht mit Macht mich von sich, Blut im Schnee,
wo ich steh, nichts tut mir mehr weh nichts wird mehr aus sie
hin die Grammatik, hie hie
Ich bin Gold, der Berg, der Hahn kräht, die Henne ist hin,
Verrat ist all hie und wessen Leib da entfacht aus dem
Haus rennt und schrie, ist niemand der brennt, gegen
Wand, Elefant, Schlange anrennt, hin die Grammatik ist sie
die Fackel, die Fahne, die leichte, die zarte, das
Liebesgenie gefallen im Feld verfallen von Kopf bis zum
Zeh in die 143 Lapislazuli gerissen los um die in den Hals
geritzte Acht
die Pracht, ich bin dein Meister, Geliebte, und stoss dich
mit Macht von mir ab, dein Schoss brennt dramatisch licht,
loh und kullert wie der brennt, vor Wonne vergeh, 143
dieses Weh läutere sie, das Liebesgenie, den Mantel, die
Höhle, die Grotte, Grammatik, wie niemand liebt sie, das
Liebesgenie ich heisse Moses, Paulpott und liebe nie sie
Ich bin Elefant, die Wand mit der Schlange darauf, ich sehe
sie vor dem Haus, blühe im Körbchen und nehm sie mit
Macht nichts wird, wir sind in der Liebe Genie im Haus sind
wir nie und irgendwie Afghanistan, will sie die Schlange
nicht essen und ich will irgendwie niemand lieben, ich will
sofort Weh
Die Wand bricht, sie ist Liebesgenie
Leute schreien, die sie erschlägt, im Schlagen schreit sie:
macht das nie wieder, sie wird Lapislazuli
Heb mich auf
j' attends, j' adore, jettatore,
das kommt vor:
ich werfe Augen auf dich
denn wer spürte nicht das Lava
wie das Wasser in den Strömen
das da war
seines Wunsches, denn wer schliefe
nicht mit seiner Mama, um sie zu beleben,
jettatore, ich werfe die Augen gen
Theben, in die Augen des Sehers,
des Blinden, ins Schwarze, heb mich auf.
J' attends, j' adore, jettatore
das kommt vor:
ich sehe auf den, der die Beine seiner Liebe
aus dem Haufen zieht im Kriege, Papa
ich halte ihn nicht, auf der Erde,
er löscht sich aus, und ihr nach, und ich
springe in den brennenden Graben, steche in Reihen,
nur so bin ich zu haben, denn wer hat sich alles nicht
die Hacken abgerannt, im Zombieland
die Arme ausgestreckt nach lieben Schatten
Elefanten, Rüsseln, Reste von Ehegatten,
Mama, ich werf die Äuglein, Archilles,
dazu, bald ist himmlische Ruh
tu deins dazu: heb mich auf
J' attends, j' adore, jettatore
das kommt vor:
wie schlecht bin ich zu sehen im Leben, klar,
wie kann ich denn durch all die Leichenberge
durch dich lieben durch das dicke fette Schwarz
lebendig gehen, watend
bin ich immer vorher durchgestrichen, wegzensiert, das
endlos schlimme nasse Dumpfe, wie kann ich durch die
Schwaden hin zu dir ans Licht, durch Teerschweren
Balken, marschieren der selbst verdüstert ist, verwest, zu
dir durch die maroden Knochen, Knorpel die krachen,
weise strömen die Wünsche und beben:
the heart is open and can easily be misused,
Allen Ginsberg, die Muttermöwe, der nackte Seemann
am Stock und ich seh mir mit ihm sein Meer an im Hades
und aus den Zitzen meiner Waisenaugen seh ich mich,
( hab selber Milch) irgendwo noch in mir unverwüstet
wünschen und in den Sand mit Stöckchen Kreise ziehen,
ewige Achten (nicht mehr
schlachten)
: heb mich auf
Was ich gerne würde
Ich würde gerne mit dir
im Bus sitzen und sehen
wie du einschläfst
und aufwachst und nicht
weisst, wo du bist
Ich würde dich gerne
um den Tisch rum jagen
an den Zöpfen fassen
mit Kastanien füttern
und vom Förster reden
Ich würde dich gerne gehen lassen
nicht verraten, nicht zum Opfer bringen
die Knochen schmelzen, dich mir kochen
und dein Hirn zum Sieden
und dich dann vom Löffel
schnippen, ich freier Idiot
Ich würde mich gerne nach Freundinnen sehnen
nach Grosstadtmusik, Nachthimmel, Schnecken
langweiligen Menschen und von der Richtigen geliebt
ach ich würde so gerne identifiziert und prädestiniert
herausgelesen in einem Hotel, mit dir entschlüpfen in
Weimar und göttlich erwachen in einer Mongolei
Ich würde dich so gerne in ein Sesselchen setzen
und über dich herfallen, noch mal mit dir in diesem
Teich sein und dann mich entwinden, nach innen
Ich würde so gerne, dass du mir Puschkin vorliest
in der Wanne und dabei meine Haare nicht berührst
und zuhörst, wenn ich Trompete spiele im Bademantel
Ich würde so gerne mit dir betrunken
am Tisch sein, du nackt und ich undankbar,
und seufzen: woman woman you are
Park
Ich warte und die anderen auch. Das ist der Park. Es kommt nicht. Ich halte es aus. Ich ging in den Park zu den Enten. Ich sehe den Teich. Ich sass auf der Bank und zählte meine Knöpfe. Die Brote, die ich schmierte, Marmelade, die fehlte, Butter, Erdnüsse, Taschentücher, Ohrenentzündungen. Ich sah meine Hände bis zu den Schultern in kleinen Menschen verschwinden, die ich trotzdem enttäuschte. Ich weinte. Es war im Park in China. Ich übte. Ich ass Himbeeren und badete. Ich malte die Nägel an, feilte die Hornhaut von den Fersen. Ich ölte die Ellbögen, zählte Schafe im Himmel. Ich malte Puppen innen rot aus und meine Zehen an. Ich liess mich tätowieren. Ich strickte für die Raben Pullover für die Flügel, damit sie die Schwester erlösen im Wald, damit das eine Ärmelchen nicht fehlt. Es ging um den Schlüssel, das Bein vom Käfer und den Mond. Da war auch ein Knöchelchen. Darum ging es in meinem Mund, in dem niemand wohnt. Wer wohnt denn im Mund?
Manchmal schrieb ich Warten auf das Fenster. Ich kaufte einen Mundschutz. Mein ganzer Kopf öffnete sich. Es hatte nicht mit Manna zu tun. Manna hätte ich verstanden. Instinktiv. Diese Mannasache ist überliefert. Die versteht jeder. Die Süssigkeit. Ich hätte es verstanden, in der Wüste zu stehen und den Mund zu öffnen, damit Manna in mich hinein regnen kann. Ich lag nicht tot auf dem Boden. Ich tröpfelte mir Tau in den Nabel damals. Einmal nachts sprach Moses mit mir. Morgens stand in der Küche ein fremdes Körbchen. Später nahm ich das Körbchen mit in den Park und pflückte Gras, als ob ich ein Haustier hätte. Ich sah bewohnt aus, während ich pflückte. Ich steigerte mich und pflückte Löwenzahn. Ich ging in mein Haus, als ob ein Hase darin wohnte. Es wurden Zähne gesäht. Ich verliess die Nähe der Drachenhöhle.
Dann gab es Tage, da sass ich mit leicht geöffnetem Mund unter dem Baum und sah das Meer, Insekten flogen ein und aus, der Mundschutz baumelte in meinem Schoss. Die Insekten ersetzten es nicht. Es summte in mir. Bin ich eine Kerze und brenne nicht. Verströmt mein Gas? Bin ich leck? Ich lege den Kopf in den Nacken. Ich werfe Enten Brot auf den Kopf. Manchmal Schwarzbrot, pain pour nickel. Ich sehe genau, wie das Meer mich nicht sieht. Auch die Hagebutten sehen mich nicht. Gott hat vergessen mich einzuhauchen.
Ich warte peu a peu. Die Haut wartet. Auch die Tätowierten. Vor mir könnte das Meer sein, voll mit verlorenen Seemännern, so viele, dass kein Platz mehr für das Meer ist im Meer, deshalb kann auch kein Schiff darauf fahren und die Seemänner nachhause tragen, so sieht mein Warten aus, ein Leichenberg. Ich bin eine Schachtel. Leer und alt. Ich warte nicht auf Füllung. Ich warte auf Berührung. Ich warte auf den Tod. Ich warte darauf, dass mir jemand die letzten Haare vom Hals zupft. Ich warte. Ich bin begabt dafür.
buses on desire
So the waiting game is over
buses are on desire
the divine is closed
moles bandage their paws,
the beggar begs the bus
to be his bread because of lack
of breast, of oat, wheat, moats and barley
and very soon the bus will
be the beggars daily clover
streets are caressing feets
on the back of their hills
on which the butterfly picks and eats
dust by dust with fine pleasure
and becomes rich of colours and treasure
the evil feeder
on the third floor
with his fat wife
who could not leave the fat admirer,
carries now home
no more deadly sweet bread for his fat dying bride,
instead of feeding
the feeder strokes tender the belly of his belldame
with little white feathers, very soft done
which are costly and seldom
and begs the fat flesh personaly to vanish,
oils it and asks for pardon
and with the help of some voodoo
he chops of the heads of some chicken
and offers them to the purifying ceremony
O see
blockade does not hurt
hurt does not blockade
deeds are not black
the black is just black
like the blackbird
lovely snakes with ghostly hands
are drawn with king blue ink
on the streets, with chalk and on sheets,
proud snakes, bleu royal, which feed their
snake babys with lust and with buses
on desire, because they admire
these long transport reminders,
roses and violets are covering the streets
and bees and clover lick friendly eachother
innocent, in no sense violent,
transport is transported for ever
heaven and earth are free
and bound together, they even marry
and invite erverbody to their feast
to join into their living closeness
and the buses on desire
turn into yellow sweet houses
with tiny ofens outside
with a view to the woods
Fat women loose their angry fat
and open the house
and run down the street
and sleep around between
bushes and houses and fences
in green green temples
big sleep has been transported
by buses on desire
no need for impotence
for any feeder any more
no hidden cock in war
no, not for the tiniest beasts
the slightest sign of unpeace
the creature releases and sighs
long and deep
even the sheep fucks the sheep
no mouse is sad
no rat is ugly
no bee is busy
and softly peered a frog out
into thy peerin eyes
Mylord, the Saviour
the game is over
the bus is on desire
there is nothing to be saved
© Birgit Kempker