Netzbasierte Kunst

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Programmierte Kunst

Viele Netz-Kunstwerke stützen sich auf Programmiercode, der von den Künstlern oder von Programmierern speziell für diese Werke geschrieben wird. Ihr Code erzeugt zum Beispiel auf Algorhithmen basierende, dynamische Grafiken oder er ruft aus dem WWW fremde Bilder ab, die im Kunstwerk dargestellt werden, ohne vom Künstler selbst erzeugt worden zu sein. Solche Werke, die den immensen Datenreichtum des dynamischen WWW in ihr Konzept einbeziehen, arbeiten konsequent mit der Eigenart des Netzmediums und unterscheiden sich deutlich von allen anderen Kunstformen. Bei jedem ’Abspielen’ zeigen sie sich anders als beim letzten Mal, da sie ihr Bild- und Datenmaterial immer wieder neu aus dem Netz abrufen.


a) Visualisierung von Web-Strukturen und Domains

Lisa Jevbratt:1:1 (2), 1999
In ihrem mehrteiligen Werk 1:1 (2) stellt Lisa Jevbratt unter den Titeln migration, hierarchical, every, random und excursion fünf unterschiedliche Interfaces zur Verfügung, mit deren Hilfe sich eine grosse Zahl von Websites des WWW über ihre IP-Nummern repräsentieren lassen. So werden in der Version every knapp 200'000 IP-Adressen als einzelne farbige Pixel visualisiert, welche – Pixel für Pixel – eine Linkverbindung zur zugehörigen Website herstellen. Wie Nervenenden stellen hier farbige Pixel Verbindungen zum Zahlenuniversum des WWW her (und dar) und sind zugleich Bild und Kanal, Visualisierung und Schnittstelle.
http://128.111.69.4/~jevbratt/1_to_1/index_ng.html


(Ausschnitt aus der Interface-Version „every“)