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by reinhard storz

 


Archives &
Collections
                                

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Zählen, Aufreihen


5    
  David Hammonds, Blizzard Ball Sale, 1983





     
  hervé graumann: patterns’ series, 2003


the patterns’ series is not created on the computer, but composed of real objects from industrial mass production


     
  Ursus Wehrli: Kunst aufräumen



     
  On Kawara
One Million Years (Past and Future), 1996






     

John F. Simon, Jr. :
Combinations, 1995

John Simons Combinations beginnt mit einem begrenzten Vokabular, sämtliche möglichen Kombinationen von vier Liniensegmenten in einem Quadrat. Hat sich der Benutzer erst einmal für die Winkel und die Anordnung der vier Segmente entschieden, produziert Simons Applet auf dem Computerbildschirm oder dem Plotterausdruck ein Netz aus kombinatorischen Zeichnungen.

     
  John F. Simon, Jr. :
Every Icon, 1997

Mehr noch als seine Combinations zeugt Simons Every Icon von 1996 von der Macht - und von den Beschränkungen - eines sich selbst ordnenden Archivs. Simons Beschreibung des Archivs, sein Kartenkatalog sozusagen, ist denkbar einfach:

Gegeben: Ein 32 x 32-Raster
Zugelassen: Jedes Element des Rasters ist entweder schwarz oder weiß
Gezeigt: Jedes Piktogramm

Das Wort >gezeigt< ist leicht irreführend. Sobald der Benutzer ihn in Bewegung setzt, beginnt Simons Applet treuherzig mit der Präsentation aller denkbaren Kombinationen der schwarzen und weißen Elemente. Wie bei Borges' Bibliothek besteht natürlich immer die Möglichkeit, irgendwann einmal auf ein sinnvolles Artefakt, eine Ausgabe von Moby Dick zum Beispiel, zu stoßen, doch in der Praxis dürfte die Erschöpfung der Benutzer lange vor der der Piktogramme einsetzen. Simon ist der Auffassung, daß das erste kenntliche Bild frühestens in einigen hundert Trillionen Jahren erscheinen würde.
 (Und was wäre dieses erste Bild? Ein Nichtraucher-Zeichen? Oder eine Bitabbildung der Mona Lisa?)



     

Marcel Salathé :
Onethousandpaintings.com, 2006

Onethousandpaintings.com ist ein künstlerisch-mathematisches Experiment im Web. Zum Kauf angeboten werden tausend gemalte Bilder, welche je eine Zahl zwischen 1 und 1000 darstellen. Eine Zahl, ein Bild. Die Zahl ist die Limite, Kunst und Preis zugleich. Der Wert eines Bildes ist definiert durch die dargestellte Zahl: Wert = 1000 - Zahl. Dies ist der maximale Preis eines Bildes. In der Initialphase des Projektes sind alle Preise um 90% reduziert. Nach jeden 100 verkauften Bildern wird diese Reduktion um absolute 10% verringert. (Beispiel: nach 300 verkauften Bildern beträgt die Reduktion nur noch 60%). Kurzum, je früher ein Bild verkauft wird, desto tiefer sein Preis.
Das Kunstprojekt des Basler Evolutionsbiologen Marcel Salathé hat durch hohe Medienpräsenz international für Aufsehen gesorgt hat. Alleine am 30sten und 31sten Mai 2006 wurden 322 Bilder verkauft.